PC-Laufwerke für Amiga umbauen
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Inhalt
- Grundlegendes
- Beispiel Nr.1: Sony MPF 920-E
- Beispiel Nr.2: ALPS DF354H127F (oder DF354H090F)
- Beispiel Nr.3: NEC FD1231H
- Beispiel Nr.4: MITSUMI / NEWTRONICS D359T3
- Beispiel Nr.5: TEAC FD235HF 3240-U5
- Anleitungen Teil 1 - HONI von fh-brandenburg
- Anleitungen Teil 2 - TePe's Köstlichkeiten
- Anleitungen Teil 3 - Diverse andere Fundstücke
1. Grundlegendes
Bei den Amigas ist es leider häufig so, dass das Diskettenlaufwerk den Geist aufgibt (schneller ist eigentlich nur das Auslaufen der Uhr-Batterie). Und es gibt auch keine DD-Laufwerke mehr zu kaufen, d.h. man muss mit den HD Laufwerken, welche noch erhältlich sind und bis vor kurzem in jedem PC verbaut waren (inzwischen gibt es ja immer mehr PCs ganz ohne 3.5" Laufwerk), vorliebnehmen.
Prinzipiell ist das auch ok, nur leider müssen dafür ein paar kleine Modofikationen an dem Laufwerk vorgenommen werden, da der Amiga zwei Pins anders belegt hat und zudem eine andere Laufwerksnummer benötigt. Manche (aber leider nur ganz wenige) laufwerke haben von Natur aus Schibeschalter, um diese Einstellungen vorzunehmen, aber bei den meisten kommt man um ein paar Lötarbeiten nicht herum.
Da ich selber gerade ein paar Amiga 500 wieder flottgemacht habe und zu diesem Zweck ein paar Laufwerke umbauen musste, habe ich mal zusammengetragen, was es im netz alles an Anleitungen dazu gibt und meine eigenen zu einem Board, welches ich bisher nicht gefunden habe, dazugesellt.
Die Unterschiede zwischen PC und Amiga Laufwerken sind recht einfach:
- Das DISK_CHANGE Signal von Pin34 entfernen
- Das DISK_CHANGE Signal auf Pin2 legen
- Das READY Signal auf Pin 34 legen
- Die Disk ID von DS1 auf DS0 ändern (meist über Jumper/Lötbrücken)
D.h. maximal zwei Kabel und eine Lötbrücke.
DISK_CHANGE ist das Signal des Diskwechsels, gerne auch /DC oder DCH abgekürzt.
READY wird gerne auch /RY, RDY o.ä. gekennzeichnet.
DS1 und DS0 werden gerne auch mal nur S1 bzw. S0 genannt.
Das Problem ist nunr, das man bei jeder Platine erstmal herausfinden muss, wo welches Signal liegt. Sobald man das hat geht's eigentlich.
Der Amiga braucht an sich das READY Signal nicht, allerdings gibt es einige Programme (z.B. XCOPY) welche es auslesen und ohne das Signal den weiteren Betrieb verweigern, weil sie meinen, es läge gar keine Diskette im Laufwerk.
ACHTUNG: Dies ist keine Anleitung, wie man eine HD-Floppy am Amiga anschliesst! Die so umgebauten Floppies sind nach dem Umbau ganz normale DD-Laufwerke!
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2. Beispiel Nr.1: Sony MPF 920-E
Von diesem Laufwerk gibt es anscheinend ein paar verschiedene Boardvarianten, zumindest konnte ich dazu keine Anleitung finden, welche auf das Board meiner Floppy gepasst hätte. Letztendlich habe ich quasi die Kreuzmenge aus drei Seiten bilden müssen: diesem Thread (für den /RY-Punkt), dieser tschechischen Anleitung (für die /DC-Verbindung) und dieser tschechischen Anleitung (für den DS1/0 Jumper).
Der Aufbau:
- Zunächst verlegt man am DS1/0 Jumper (mittig über der Steckerleiste) den 0 Ohm Wiederstand von S1 runter auf S0.
- Dann muss man unten links zwischen Pin34 und dem Lötpunkt darüber die Verbindung unterbrechen (auskratzen).
- Jetzt wird eine Verbindung zwischen dem Lötpunkt und der unteren Hälfte des Jumpers SH1 (am rechten Ende der Steckerleiste) hergestellt - das ist das rote Kabel auf dem letzten Bild. Dies sit die Verbindung von /DC zu Pin2, da der Jumper zu Pin2 führt (durchmessen!). Statt den Jumper SH1 zu verwenden, kann man natürlich auch direkt an Pin2 anlöten. Ich fand aber, das es so sehr gut aussieht (auch wenn nachher Blech drüber ist...).
- Jetzt muss man nur noch eine Verbindung der /RY Leitung von Pin42 (rechte obere Ecke) des grossen ICs zu Pin34 schaffen. Es gibt relativ nahe am Chip dran einen weiteren Lötpunkt, den man dafür gut verwenden kann. Einfach der Leitung vom Pin aus folgen (durchmessen!).
Bild: Das Board meiner Sony MPF 920-E, ohne und mit Lötpunkten und mit fertigen Umbau (klicken für Grossbild)
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3. Beispiel Nr.2: ALPS DF354H127F (oder DF354H090F)
Zu diesem Laufwerk habe ich bei den Tschechen zwar etwas gefunden, aber der Umbau funktioniert so nicht. Die READY Leitung ist dort falsch angeschlossen.
Der Aufbau:
- Zunächst löst man die Lötbrücke am DS1 Jumper und macht dafür am DS0 Jumper eine.
- Dann hebt man den /DC-Pin des IC, welcher mit Pin34 verbunden ist (Pin5 am IC) vorsichtig von der Platine und löst die Leiterbahn davon ab.
Dann unterlegt man den nun herausstehenden Pin mit etwas Isolierband, um Fehlkontakte zu vermeiden.
- Jetzt kratzt man oberhalb von Pin2 der Steckerleiste die Leitung durch - oder man hebelt den dazugehörigen Pin des IC (Pin19) auch wie eben beschrieben ab.
- Jetzt lötet man von dem /DC-Pin ein Kabel an Pin2 der Steckerleiste (im Bild rot).
- Zuletzt lötet man noch zwischen Pin34 der Steckerleiste und dem Lötpunkt RD ein Kabel (das schwarze im Bild).
Bild: Das Board meines ALPS DF354H127F, ohne und mit Lötpunkten und mit fertigen Umbau (klicken für Grossbild)
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4. Beispiel Nr.3: NEC FD1231H
Auch hier gibt es wieder mehrere Boardvarianten. Meines sah z.B. aus wie ein FD1231T und passte daher nicht zu der Anleitung aus dem a1k.org Forum.
Der Aufbau:
- Zunächst verlegt man am Jumper JA1 (mittig über der Steckerleiste) den 0 Ohm Wiederstand von der Stellung 2 nach rechts auf die Stellung 1.
- Dann muss man oberhalb des Pin34 die Leiterbahn durchtrennen (auskratzen).
- Jetzt wird eine Verbindung zwischen dem TP15 und Pin34 geschaffen - das ist /RY.
- Nun muss man noch von der Leiterbahn, die vorher an Pin34 dran war, eine Verbindung zu Pin2 schaffen. Ich habe hierzu direkt an den dazugehörigen IC-Pin (Pin55) angelötet.
HINWEIS: TePe hat mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, dass ein solchermassen umgebautes LW nicht ganz korrekt funktioniert. Solange es das einzige LW am Rechner ist, ist alles OK, aber sobald man eine zweite Floppy dazutut, kommt es zu Problemen - meistens lässt sich die zweite Floppy gar nicht ansprechen. Das liegt daran, dass es sich bei dem /RY-Signal nicht um das echte /RY Signal handelt. Im Zweifelsfalle sollte man also zu einem anderen Umbau greifen (z.B. Mitsumi oder TEAC).
Bild: Das Board meiner NEC FD1231H mit Lötpunkten und mit fertigen Umbau (klicken für Grossbild)
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5. Beispiel Nr.4: MITSUMI / NEWTRONICS D359T3
Auch hier gibt es wieder mehrere Boardvarianten. Meines passte nicht so richtig zu den anderen, die ich gefunden habe, aber die Anschlüsse sind alle gut beschriftet und für den Drive Select gibt es Jumper neben dem Connector.
Der Aufbau:
- Man verlegt den 0R Widerstand von den Pads für D.C auf die Pads für RDY. Damit ist RDY auf Pin34.
- Jetzt wird eine Verbindung zwischen dem oberen pad des D.C Jumpers und Pin2 geschaffen, damit ist DC auf Pin2.
- Jetzt muss nur noch der Drive Select Jumper auf der Oberseite umgesteckt werden. Die Belegung ist sowohl oben auf der Platine (etwas seitlich unter dem Motor) als auch unten aufgedruckt (hier natürlich gespiegelt).
Bild: Das Board meiner MITSUMI D359T3 mit Lötpunkten und mit fertigen Umbau (klicken für Grossbild)
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6. Beispiel Nr.5: TEAC FD235HF 3240-U5
Bei dem TEAC FD235HF 3240-U5 muss nichts umgebaut werden. Es reicht, wenn man die Jumper umsteckt (PDF).
Leider ist das in dem PDF nicht so super erläutert, daher hier eine Kurzbeschreibung.
Vorweg: Es gibt 5 Stecker im Jumperfeld. Wir benötigen einen Jumper zusätzlich für den Umbau, also insgesamt sechs.
Die wichtigsten Kontakte: |
B4 | Pin34 |
C3 | Pin2 |
C4 | /DC |
A4 | /RY |
C1 | Pin12 |
A1 | Pin10 |
B1 | DS0/1 Signal |
Standardbelegung PC: | Umbau für Amiga: |
G4 auf G3 | uninteressant | G4 auf G3 | bleibt |
E4 auf E3 | uninteressant | E4 auf E3 | bleibt |
C4 auf B4 | legt /DC auf Pin34 | C4 auf C3 | legt /DC auf Pin2 |
B3 auf A3 | uninteressant | B3 auf A3 | bleibt |
B1 auf C1 | legt Drive Select auf Pin12, also DF1 | B1 auf A1 | legt Drive Select auf Pin10, also DF0 |
- | - | B4 auf A4 | legt /RY auf Pin34 |
Für PC: |
G | XX | o | o |
F | o | o | o | o |
E | XX | o | o |
D | o | o | o | o |
C | X X | o | o | X X |
B | X X | o |
A | o | o | o |
| 4 | 3 | 2 | 1 |
|
Für Amiga: |
G | XX | o | o |
F | o | o | o | o |
E | XX | o | o |
D | o | o | o | o |
C | XX | o | o |
B | X X | X X | o | X X |
A | o |
| 4 | 3 | 2 | 1 |
|
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7. Anleitungen Teil 1 - HONI von fh-brandenburg
Sehr gute Anleitungen habe ich auf dieser Seite von HONI aus dem Forum64 gefunden.
Behandelt werden die folgenden Laufwerkstypen:
- Chinon FZ357
- EPSON SMD-300
- Mitsubishi MF355F-3250MG
- Mitsumi (Newtronics) D359T5 und D359T6
- Panasonic JU-257A604P und JU-257A656P
- Samsung SFD-321B
- Teac FD-235HF 218U, 4430, 4291, 5291-U, 6291 und 7291-U5
- Y-E Data 702D
Von HONI sind weitere Umbauanleitungen im Forum64 zu finden:
- Mitsubishi MF355F-3250MG (anderes Board)
- MITSUMI 5K0800G und 3J122JA
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8. Anleitungen Teil 2 - TePe's Köstlichkeiten
TePe hat mir freundlicherweise einen ganzen Schwung seiner Umbauanleitungen zur Verfügung gestellt.
Behandelt werden die folgenden Laufwerkstypen:
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9. Anleitungen Teil 3 - Diverse andere Fundstücke
- Eine allgemeine Übersicht von Laufwerken und deren Brauchbarkeit für den AMIGA ist hier zu finden (PDF).
- a1k.org Forum (PDF 1 - PDF 2)
- Mitsumi D359M3 / D359T3
- Sony MPF 920-E
- NEC FD1231T / FD1231H
- SAMSUNG SFD-321B
- amiga.probers.info Website (tschechisch)
- amiga.probers.info Forum (tschechisch)
- www.rabayjr.com (mirror) (Portugiesisch)
- Sony MPF 520-1 / MPF 420-1 / MPF 920-3
- CHINON FZ-357 RevB
- TEAC FD-235HF 3217 / FD-235H 5240
- Panasonic JU-257 A606 / JU-253 043P
- jope.fi
- English Amiga Board
- Panasonic JU-257A606P, Samsung SFD-321B und Y-E Data YD-702D-6037D A (PDF)
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Last update: 28.07.2009, AntaBaka at artful.de